Mal ein kleiner Trick nebenbei:
Meist wird Ihnen als zusätzlicher Service das stadtbekannte Architektenbüro „Planungsfuchs“ empfohlen (ich hoffe, dieses gibt es nicht wirklich). Und da die Kosten im „sowieso günstigen Hauspreis“ schon enthalten sind, nehmen Sie das Angebot natürlich gern wahr.
Nur nebenbei: Meist sind nur die Kosten der HOAI-Phase 1-4 enthalten – ein nicht zu unterschätzender Punkt, aber damit beschäftigen wir uns im nächsten Buch.
Da unser „Planungsfuchs“ von unserem Bauunternehmer bezahlt wird, soll es mitunter vorkommen, dass etwaige Planungsdetails zulasten Ihres Geldbeutels im Interesse der Baufirma „angeraten“ werden.
Dass Sie diesen Rat ehrfurchtsvoll durchdenken liegt natürlich daran, dass unsere Architekten immer noch als ein Hort der Seriosität und Objektivität betrachtet werden, bei den meisten sicher zu Recht.
Behalten Sie das bitte im Hinterkopf, wenn Ihnen Ihr „Planungsfuchs“ 4 große Dachfenster für Ihr dann lichtdurchflutetes Schlafzimmer empfiehlt. Stückpreis nur sagenhafte 1.200,-€ - Markenware natürlich.
Mein Tipp:
Wenn möglich, lassen Sie sich die Architektenkosten gut schreiben und wählen Sie einen unabhängigen Architekten aus. Gegebenenfalls könnte dieser gleich die Bauüberwachung übernehmen, da auch hier dann Objektivität gewährleistet ist. Sollte dies seitens der Baufirma nicht möglich sein, nehmen Sie trotzdem zusätzlich die Überwachung durch einen externen Sachverständigen in Anspruch – es wird sich lohnen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Posts
Ja, die Welt ist schlecht. Und auch im Bereich der Leistungsphasen 5-9 steht bestimmt nicht alles zum Besten. Da muß der Bauherr schonn verdammt schlau sein, wenn er von "seinem" Planer nicht total verschaukelt werden will.
AntwortenLöschenWer weiß schon, daß seine Baurezepte wie bei den Arztverschreibungen auch zu 100 Prozent vom Pharmareferenten - sprich "Baustoffberater" der jeweiligen Produzenten - stammen können. Gegen Provision natürlich bzw. als Umsonst-Komplett-Planung bis zum fertigen Ausschreibungstext.
Was dann der Bauherr dem Planer trotzdem bezahlt (wenn auch meist mit Honoraren deutlich untere den vorgeschriebenen HOAI-Mindestsätzen). Und dann miese Pfuschware als "damit habe ich gute Erfahrung" bekommt.
Diese produzentengesteuerte Planerkorruption ist übrigens an der bekannten Floskel im Ausschreibungstext erkennbar: "Produkt X oder gleichwertig".
Wer kennt einen Handwerker, der wenisgtens einmal im Leben eine wirklich produktneutrale Ausschreibung auf den Tisch bekam? Bitte melden ...