Donnerstag, 12. Februar 2009

Trickkunde für Bauherren

Der Bauunternehmer: Freund oder Gegner?

Ganz klar: Der Bauunternehmer ist Ihr Freund! Das trifft nach meiner Erfahrung auf die allermeisten Firmen zu! Während der Bauphase wird er praktisch zu Ihrem Familienmitglied!

Die Bauphase dauert in der Regel sehr lange, wenn man mal von einem normalen Einfamilienhausprojekt ausgeht. Es gibt die Sondierungsphase, erste Angebote werden ausgetauscht, man telefoniert, trifft sich. Es ist nicht unüblich, dass vom ersten Gespräch bis zur Behebung der letzten kleinen Probleme 1-2 Jahre vergehen. Sie werden Ihren Baupartner in dieser Zeit öfters sehen als Ihre engsten Familienmitglieder. Er wird Gast auf Ihren Familienfeiern sein, zumindest solange keine ernsthaften Probleme auftreten.

Sie haben beide das gleiche Ziel: Sie wollen Geld verdienen! Ihr Bauunternehmer möglichst in Cash und Sie in Form einer sicheren Altersvorsorge oder einer lohnenden Kapitalanlage! Und Sie beide wissen: Nur miteinander wird dieses Ziel auch erreicht! Also sind erst einmal grundsätzlich beide Parteien bestrebt das Bauvorhaben harmonisch durchzuführen. Kleinere auftretende Probleme werden meist kulant gelöst.

Wie werden diese Tricks angewendet?

Meine Darstellung der angewendeten Tricks unterscheidet sich in 2 Kategorien: bewusste und unbewusst angewendete.

Erstere werden von Ihrer Baufirma gezielt angewendet, um sich einen geldwerten Vorteil oder anderweitige Vorteile, seien es Garantiezusagen, Haftungsausschlüsse usw. zu „erschleichen“. Man spielt bewusst mit Ihrer Unkenntnis oder verkleistert Ihnen den objektiven Blick mittels hochtrabender Vertragsformulierungen oder beeindruckender Zertifikate.

Die unbewussten Tricks resultieren meist aus der eigenen Unkenntnis rechtlicher oder technischer Bestimmungen der jeweiligen Baufirma. Da es im Prinzip jedem Handwerker, Architekten oder Gebäudereiniger gestattet ist ein eigenes „Hausprodukt“ anzubieten, ist hier eine besondere Gefahr gegeben.

Entscheidend dabei ist, dass beide Varianten nur zu einem Ergebnis führen – sie kosten Ihr Geld!

Gibt es ganz legale Tricks?

Ein ganz klares: Ja!

Allein dank unserer vielfältigen, sich teilweise überlagernden deutschen Normen im Baubereich hat der Bauunternehmer erheblichen Spielraum für seine Vertragsgestaltung. So kann er sich zum Beispiel bei der Angabe der Wohnfläche auf 2 bestehende Normen zur Berechnung stützen. Ob er dabei die für sich günstigere Methode wählt – nun lassen Sie sich überraschen.

Zudem gibt es auch innerhalb der Normen erheblichen Spielraum bei der Anwendung. Allein der DIN–Begriff: „Anerkannte Regeln der Technik“ ist wie Kaugummi und wird nicht selten zum Nachteil des unkundigen Häuslebauers strapaziert.

Allein schon das Weglassen bloßer Informationen, auch ein beliebter Trick, kostet Ihnen, lieber Leser und Häuslebauer, viel Geld! So kann Ihnen der Bauunternehmer sagen, dass das Grundstück ok ist, weil er bereits für das Nachbargrundstück umfangreiche Bodengutachten erstellt hat – er muss es aber nicht und kassiert noch mal.

Wie vermeide ich legale Tricks?

In erster Linie: Bewahren Sie einen kühlen Kopf! Selbst die seriösesten Firmen möchten vor allem eins: ein gutes Geschäft machen. Und das bedeutet Gewinnoptimierung. Man kann natürlich auch ein gutes Geschäft machen ohne den Bauherrn zu übervorteilen, aber die Grenze ist eng und wird schnell überschritten. Vermeiden Sie insbesondere Schnellschüsse: Abschlüsse auf Messen, Besichtigungstagen oder im ersten Gespräch sollten Sie vermeiden. Professionelle Bauunternehmer lassen Ihnen die Zeit alles in Ruhe zu prüfen und zu lesen.

Recherchieren Sie selbst: Erkundigen Sie sich, am schnellsten im Internet, über Alternativen, Preise und einschlägige Vorschriften. Nie war es so einfach und transparent wie heute fundierte Informationen zu allen möglichen Themen zu finden.

Halten Sie Ihren Budgetplan ein! Erstellen Sie ihn unbedingt vorher, auf der Grundlage Ihres Finanzierungskonzeptes. Dann werden Sie schnell erkennen, ob Sie Spielraum für etwaige „notwendige“ Mehrleistungen oder vermeintlich „günstige“ Sonderausstattungen haben.

Und noch etwas: Es gibt nur eine Möglichkeit sich beim Bau 100% abzusichern:

Nicht zu bauen!

Alle Ratgeber, Experten und Checklisten werden Sie nicht vor Problemen und Mängeln bewahren – dafür ist ein Bauwerk zu komplex. Schließlich kaufen Sie kein Stück Brot!

Aber man kann die potenziellen Fehlerquellen einkreisen und auf ein Minimum reduzieren.

Und dabei soll Ihnen dieser Blog helfen!

15 Kommentare:

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  5. Nochmal: Anonyme Kommentare muss ich leider löschen. Danke für Ihr Verständnis.

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